20.11.2023

16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Gewaltschutzkampagne „Frauen stärken. Gewalt stoppen.“

  • Fr 24.11.2023, 13-15 Uhr, Bundesländerplatz, Auftaktaktion der Gewaltschutzkampagne „Frauen stärken. Gewalt stoppen.“, 16 Tage gegen Gewalt an Frauen, der SPÖ-Frauen Wien.
     
  • Sa 25.11.2023, 11-12 Uhr, Siebensternplatz, Aktion des Bezirksfrauenvorstandes „Frauen stärken. Gewalt stoppen.“, 16 Tage gegen Gewalt an Frauen.

Jede 3. Frau in Österreich erlebt zumindest einmal in ihrem Leben einen sexualisierten Übergriff oder Gewalt. Wir sollen uns nicht so anstellen, sagen die Männer, die Täter. Wir sagen: Nein! Wir haben es satt! Wir verbünden uns!

Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Problem: Sie ist Ergebnis eines Systems, das Frauen benachteiligt, das es hinnimmt, dass Frauen schlechter bezahlt werden und im Alter in Armut – und dadurch zu oft in Abhängigkeit – leben müssen. In dem Frauen zwar über die Hälfte der Bevölkerung stellen, aber in der Männer ihre Machtpositionen nicht gleichberechtigt teilen wollen. In unserer Gesellschaft müssen Frauen viel zu oft mit Kontrolle, Beschimpfungen, Gewalt und im schlimmsten Fall mit Mord rechnen. Das müssen, wollen und können wir ändern!

Wir wollen ein gewaltfreies Leben. Seit Jahrzehnten setzen wir Sozialdemokrat*innen uns dafür ein, dass jede Frau ein gutes und sicheres Leben führen kann. Deswegen verbünden wir uns gegen Gewalt an Frauen - nicht nur jetzt, sondern an 365 Tagen im Jahr.

Wir fordern:

Mehr Mittel!

Österreich hinkt im Gewaltschutz immer noch hinterher. Mittel für Beratungseinrichtungen, Anlaufstellen und Gewaltschutzorganisationen fehlen. Nur in Wien werden ausreichend Frauenhausplätze zur Verfügung gestellt. Die Bundesregierung muss mehr Mittel in die Hand nehmen und vorhandene gezielt für konkrete Maßnahmen wie die flächendeckende Einführung von Gewaltschutzambulanzen einsetzen.

Gewalt gegen Frauen ist ein strukturelles Problem, bedingt durch finanzielle Abhängigkeit und ungleiche Geschlechterverhältnisse. Die Politik gegen Gewalt an Frauen muss daher über den reinen Gewaltschutz hinausgehen und eine konsequente Sozialpolitik im Sinne der Frauen sein, um ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben für alle Frauen zu gewährleisten.

  • Mehr Mittel für den Gewaltschutz österreichweit! Beratungs- und Opferschutzeinrichtungen müssen personell und finanziell abgesichert sein!
  • Kampf gegen die Teuerung – die Bundesregierung darf nicht länger wegschauen!

Mehr Personal!

Sexualisierte Gewalt passiert auf Konzerten, beim Fortgehen in der Bar und im Club, im Privaten, am Arbeitsplatz und online. Davon wissen wir nur, weil immer mehr Frauen sich trauen, etwas zu sagen, sich wehren und fordern, dass sich etwas ändert. Wie aggressiv auf Frauen reagiert wird, die nein sagen, die von ihren Erlebnissen erzählen, hat beinahe schon Routine. Frauen werden schnell als Lügnerinnen und Rufschädigerinnen verurteilt. Oft wird ihnen die Verantwortung zugeschoben.

Die Dunkelziffern sind hoch, und viele Formen von Gewalt werden nicht erfasst. Medien konzentrieren sich oft auf physische Gewalt, aber psychische, sexuelle und wirtschaftliche Gewalt sind genauso verheerend. Unsere Sprache lenkt oft von den Täter*innen ab und fokussiert sich lieber auf die Tat oder die Opfer bzw. Betroffene. Die Annahme, Gleichberechtigung sei bereits erreicht, trägt dazu bei, dass Gewaltzahlen angezweifelt werden. Das prägt natürlich auch Menschen, die in der Justiz und bei der Polizei arbeiten. Doch gerade dort sollte ein sensibler und reflektierter Umgang mit dem Thema selbstverständlich sein.

  • Verpflichtende Schulungen zur Sensibilisierung von Personal bei Polizei und Justiz!
  • Mehr Personal bei Polizei und in der Justiz!

Mehr Prävention!

Gesellschaftliche Erwartungen gegenüber Männern sind zwiespältig: Einerseits wird so getan, als ob Gleichstellung schon erreicht sei. Andererseits wird Burschen oft vermittelt, dass sie stark sein und die Kontrolle behalten müssen. Männer betrachten oft Gewalt als Mittel zur Durchsetzung von Respekt. Ein „richtiger Mann“ zu sein wird oft mit Frauenfeindlichkeit verbunden, Gefühle aus Angst vor Schwäche unterdrückt, während das Zeigen von Wut und Ärger als Stärke angesehen wird.

Das alles ist aber keine Entschuldigung für Gewalt: Täter sind keine Opfer. Sie müssen Verantwortung übernehmen, um Gewalt zu beenden. Gewalt dient dazu, Macht und Kontrolle zu erhalten. Gewalt geschieht nicht einfach, weil der Täter keine andere Möglichkeit hat. Eine gute Beziehung kann nur entstehen, wenn diejenigen, die Gewalt ausüben, aktiv an alternativen Wegen im Umgang mit Aggression und Ohnmacht arbeiten. Die Gesellschaft muss sich von überholten Männlichkeitsnormen lösen, um eine sicherere und gleichberechtigte Welt für alle zu schaffen.

  • Flächendeckende, langfristige und opferschutzorientierte Täterarbeit!
  • Ausbau der Präventionsarbeit!

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